Bei Feststellung eines Personalmangels müssen Sie als Personalleiter des Unternehmens Maßnahmen zur Personalbeschaffung ergreifen. Doch wie lösen Sie das Problem? Teuer und aufwendig rekrutieren? Oder besser intern das nötige Personal beschaffen?
Als Personalleiter liegt die Verantwortung bei Ihnen sicherzustellen, dass das Unternehmen bedarfsgerecht mit Arbeitskräften versorgt ist. Sowohl jetzt, als auch in Zukunft. Diverse Gründe können dazu führen, dass eine Personalbeschaffung erforderlich wird. Kündigungen sind häufig bedingt durch geringe Entwicklungs- und Aufstiegschancen. Dabei bietet gerade eine interne Stellenbesetzung die Möglichkeit, das Potenzial der Mitarbeiter weiterzuentwickeln. Dennoch werden in den meisten Fällen externe Maßnahmen zur Rekrutierung über den Arbeitsmarkt ergriffen.
Welche Vorteile Ihnen die Methode der internen Personalbeschaffung verschaffen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
Externe Personalbeschaffung: Nicht immer die beste Wahl
Die potenziellen Maßnahmen zur Personalgewinnung lassen sich in die externe und interne Personalbeschaffung unterteilen. Bei der externen Personalbeschaffung handelt es sich um Rekrutierungsmaßnahmen, welche Neueinstellungen zur Folge haben. Klassische Stellenausschreibungen erfolgen hierbei durch:
- Print-Anzeigen und Stellenausschreibungen in Zeitungen und Zeitschriften
- E-Recruiting Maßnahmen (Social Media Recruiting, Online Jobbörsen, Mobile Recruiting)
- Nutzen von Kontakten zu Hochschulen
- Jobmessen
- Nutzen von Kontakten zu Hoch-, Fach- und sonstigen Schulen
- Personalleasing durch Zeitarbeitsfirmen
- private Personalvermittler oder Bundesagentur für Arbeit
Viele Unternehmen sehen hierbei den Vorteil, dass neue Impulse und frisches Know-how mitgebracht werden. Jedoch birgt dies auch Nachteile in sich, wie das Risiko einer Fehlbesetzung. Außerdem sind diese Maßnahmen häufig besonders zeit- und kostenintensiv. Führen Sie sich vor Augen, dass externes Recruiting zwar oft die erste, aber nicht unbedingt die beste Wahl ist. Häufig befindet sich ein qualifizierter Mitarbeiter für die zu besetzende Stelle bereits in Ihren eigenen Reihen.
Nachteile externer Personalbeschaffung
Größere Beschaffungskosten
Ob durch Online-Recruiting oder Stellenanzeigen in Zeitungen oder Zeitschriften – Externe Personalbeschaffung ist auch im Regelfall mit hohen Kosten verbunden, anders als internes Recruiting.
Zeitaufwand
Externe Beschaffungsmaßnahmen sind nicht nur mit Kosten, sondern zusätzlich auch mit einem größeren zeitlichen Aufwand verbunden. Zeitintensiv ist darüber hinaus auch die Einarbeitung, da anders als bei internen Mitarbeitern natürlich noch keinerlei Betriebskenntnisse vorhanden sind.
Risiko einer Fehlbesetzung
Die Arbeitsweisen und das Verhalten eines neuen Mitarbeiters werden erst im Laufe der Zeit ersichtlich. Somit besteht im Nachhinein die Möglichkeit, dass es sich doch um einen ungeeigneten Kandidaten für die Stelle handelt. Damit verknüpft ist anschließend also wieder eine erneute Personalrekrutierung.
Fluktuations- und frustrationsfördernde Auswirkungen
Verbunden mit dem Risiko einer Fehlbesetzung kann dies auch Fluktuation mit sich bringen, also der ständige Wechsel neuen Personals. Dies fördert auch die Frustration der bereits vorhandenen Angestellten, aufgrund der ständigen Einarbeitung neuer Kollegen und letztendlich auch Mehrarbeit.
Negative Folgen für das Betriebsklima
Daraus kann schließlich eine gewisse Unzufriedenheit im Betrieb erfolgen.
Interne Personalbeschaffung: Das sollten Sie wissen
Welche Vorteile bietet also die interne Methode? Die Besetzung einer vakanten Stelle durch einen bereits vorhanden Mitarbeiter wird als interne Personalbeschaffung bezeichnet. Da dieser Mitarbeiter bereits Teil des Unternehmens ist, wird er natürlich nicht auf klassischem Wege rekrutiert. Bei kleineren Unternehmen kann dies durch eine Rundmail oder durch eine Erwähnung beim Teammeeting erfolgen.
Gerade bei Gründen wie…
- Überbeschäftigung in spezifischen Abteilungen
- Überqualifikation oder Unterforderung eines Mitarbeiters in einem bestimmten Bereich
- Maßnahmen, die durch eine systematische Laufbahnplanung erfolgen
…handelt es sich um Ursachen die spezifisch zur Notwendigkeit der Versetzung von bereits vorhandenem Personal beitragen.
Da Sie als Personaler sicherlich auch langfristig die Stellenbesetzung planen, ist es sinnvoll, schon vorab Qualifizierungsmaßnahmen wie Weiterbildungen oder Coachings für die Mitarbeiter zu ermöglichen. Eine langfristige Förderung bringt nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch dem Unternehmen viele Vorteile.
Das sind die Vorteile für Ihr Unternehmen!
Kosten- und Zeitersparnis
Offene Stellen können kurzfristig mit geeigneten Kandidaten besetzt werden. Außerdem fällt diese Form des Recruitings kürzer aus.
Motivierte Mitarbeiter
Wie eine Studie der Universität Basel zeigt, erhöht die Aussicht auf eine besser bezahlte Position die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Die durch einen Aufstieg bedingten positiven Effekte halten laut der Studie noch bis zu vier Jahre danach an. Motivierte Mitarbeiter sind also essentiell für Höchstleistungen. Des Weiteren besagt die Studie, dass durch die Gehaltserhöhungen anders als bei sinkendem Einkommen keine Konkurrenz unter den Kollegen entsteht.
Kürzere Einarbeitungszeit
Der Arbeitnehmer kennt bereits innerbetriebliche Abläufe und ist mit seinem Arbeitsplatz vertraut. Bei neuen Angestellten müssen Grundlagen erst einmal intensiv erlernt und vermittelt werden.
Erfolgreichere Stellenbesetzung
Das Unternehmen weiß um die Fähigkeiten, Arbeitsmoral und den Charakter des Mitarbeiters, wodurch genau abgeschätzt werden kann, ob der Arbeitnehmer auf die zu besetzende Stelle passt. Das Risiko einer Fehlbesetzung ist somit geringer als bei einer externen Personalbeschaffung.
Stärkere Arbeitnehmerbindung / Loyalität
Wie können Sie bei fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten Loyalität von Ihren Angestellten erwarten? Ohne Aussicht auf Beförderung wird es schwer, Ihre Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden. Bieten Sie also auch intern die zu vergebenen Stellen an.
Verbreitung von Know-how
Eine interne Besetzung fördert den Austausch und die Verbreitung von spezifischem Fachwissen über die verschiedenen Abteilungen hinweg.
Vorteile für die Mitarbeiter
Ermöglichung von Aufstiegschancen
Wird eine Stelle frei, bietet dies den Mitarbeitern die Möglichkeit, intern aufzusteigen. Damit geht meist auch ein höheres Gehalt einher.
Langfristige Bindung ans Unternehmen
Wenn der eigene Arbeitsplatz die Chancen bietet, sich weiterzubilden und intern aufzusteigen, wird damit der Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen gebunden. Dies bedeutet sogleich für den Mitarbeiter, dass er einen gesicherten Arbeitsplatz hat.
Geringe Fluktuation durch attraktiven Arbeitsplatz
Wer einen gesicherten Arbeitsplatz inklusive Aufstiegschancen hat, der muss sich auch nicht nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen. Sich neu zu bewerben nimmt meist viel Zeit und Nerven in Anspruch. Hinzu kommt die Konkurrenz mit anderen Kandidaten, wodurch es viel zu beachten gibt, um mit den eigenen Bewerbungsunterlagen herauszustechen. Durch einen attraktiven Arbeitsplatz ist dies für den Mitarbeiter keinesfalls notwendig.
Möglichkeiten der internen Personalbeschaffung
Wichtig ist es bei der internen Personalbeschaffung, dass Sie sicherstellen, alle Mitarbeiter in Kenntnis zu setzen. Verwenden Sie zur Informationsweitergabe an die Mitarbeiter beispielsweise eine Ausschreibung, dann positionieren sie diese an einer auffälligen Stelle im Unternehmen. Gerade wenn es sich um ein größeres Unternehmen handelt, ist es wichtig, dass Sie Ihre Meldung gut sichtbar platzieren. Beispielsweise:
- Schwarzes Brett
- Mitarbeiterzeitung
- Intranet
- E-Mails mit spezifischer Adressatengruppe
- Interner Newsletter
Das sollte in Ihrer internen Stellenausschreibung stehen!
Achten Sie auch darauf, dass auch wirklich alle wichtigen Informationen über die freie Stelle enthalten sind. Inhaltlich sollten zumindest folgende Punkte abgehandelt werden:
- Stellenbeschreibung
- Aufgabenbereiche
- Notwendige Qualifikationen und Anforderungen
- Gewünschtes Arbeitspensum (beispielsweise Teilzeit)
- Entgelteinstufung
- Bewerbungsfrist
Vergessen Sie außerdem nicht, sich an gewisse Formalia zu halten. So muss die Anzeige hinsichtlich des „Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz“ (AGG) geschlechtsneutral formuliert sein. Auch angaben zur Ethnie, Alter oder Religion dürfen keinesfalls erfolgen. Außerdem ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, den Arbeitsplatz auch als Teilzeitstelle auszuschreiben. Die Anforderungen müssen intern die gleichen sein wie extern.
Interne Personalbeschaffung: Den geeigneten Mitarbeiter finden
Zur internen Personalbeschaffung wäre es methodisch von Vorteil, wenn Sie als Personaler bereits alle Bewerbungsunterlagen Ihrer eigenen Mitarbeiter zu Profilen umgewandelt haben. Diese können Sie dann bei Personalmangel miteinander abgleichen und so erfolgreich den geeignetsten internen Mitarbeiter für die frei gewordene Stelle wählen.
Damit dies schnell und effizient gelingt, sollten Sie die Software-Lösung Vitapio verwenden. Mit Vitapio können Sie Ihre Datenbank mit geeigneten Filtern in wenigen Sekunden nach dem optimalen Kandidaten durchsuchen. Außerdem zeigt Ihnen der sogenannte Matching Score mit Prozentangabe, wie geeignet der Kandidat für die zu besetzende Stelle ist.
Letztendlich lohnt sich bei der aktiven Personalbeschaffung auch immer ein Blick in die eigenen Reihen. Vor allem bei großen Unternehmen bietet sich die Chance, mit wenig Aufwand den optimalen Kandidaten ausfindig zu machen!