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Bilder in Stellenanzeigen: „Stock-Fotos sind peinlich“

Bilder in Stellenanzeigen sollten immer originell sein

Bilder in Stellenanzeigen haben eine große Wirkung auf den Betrachter. Setzen Sie sie mit Bedacht ein.

Wenn Sie Stellenanzeigen im Internet schalten, haben Sie mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Es dreht sich alles darum, gefunden zu werden, innerhalb eines Augenblickes die Aufmerksamkeit des Kandidaten zu erregen und ihn dann zum Bewerben zu bewegen. Doch wie gelingt dieses ehrgeizige Unterfangen, wenn Kandidaten sich in Sekunden durch eine Flut aus Stellenausschreibungen scrollen?  Mit der richtigen Kombination aus Design von Stellenanzeigen und dem Inhalt. Der Inhalt überzeugt die Kandidaten, das Aussehen sorgt dafür, dass sie die Texte überhaupt lesen. Und dafür entscheidend ist der richtige Einsatz von Bildern. Mit ihnen können Sie die Kandidaten anziehen, Ihre Botschaft überbringen und den entscheidenden Anstoß zur Bewerbung liefern. Doch wie gelingt das? Lesen Sie weiter, um zu erfahren welche Bilder mit welchem Inhalt Sie auf was für eine Weise einsetzen sollten, um Bewerber wie magisch anzuziehen!

Vorweg: Gehören Bilder überhaupt in Stellenanzeigen?

Diese Frage lässt sich nur mit einem klaren Ja beantworten! In einer Umfrage von Softgarden bewerteten die Kandidaten Bilder als das mit Abstand zweitwichtigste Gestaltungsmerkmal bei der Entscheidung – nur übertrumpft, klar, von den Texten. Das zeigt zwei Dinge: Erstens können Bilder in Stellenanzeigen nicht die Texte ersetzen, sondern lediglich ergänzen. Zweitens tragen Bilder bei Kandidaten in großem Maße zur Entscheidung bei. Ob sie sich bewerben oder weitersuchen, hängt auch vom Einsatz Ihrer Bilder ab. Doch genau da ist der Haken. Es reicht nicht, irgendwelche Bilder zu benutzen. Das schadet unter Umständen sogar Ihrem Anliegen. Denn es hängt alles von Auswahl, Art und Platzierung ab.

„Bilder sind wichtig? Dann benutze ich einfach ganz viele!“

Besser nicht! Das auf Eye-Tracking spezialisierte Institut USEYE fand heraus, dass mehr als ein Bild den Blick des Kandidaten ablenkt. Er ist dann kaum noch in der Lage, wichtige Informationen wie Jobbeschreibung, Unternehmen und Branche zu erfassen. Und da liegt das Problem: Wenn Kandidaten nicht schnell alles Gesuchte finden, gehen Sie zum nächsten Stellenangebot über. Zu viele Bilder überladen Stellenanzeigen. Ein Bild plus Ihr Firmenlogo ist demnach das Maximum.

Kandidaten finden: „Kaufen Sie keine Stock-Fotos. Das ist einfach peinlich.“

Die Teilnehmer in der Softgarden-Umfrage haben gesprochen. Der Konsens war eindeutig: Stock-Fotos bieten häufig keinerlei inhaltlichen Mehrwert, verraten nichts über die Branche, das Unternehmen, oder den Beruf und lenken bloß ab. Auch erkennen die meisten Kandidaten mittlerweile den Unterschied zwischen einem 08/15-Stock-Foto und einer richtigen Aufnahme. Dementsprechend werden solche Stellenanzeigen in ihrer Gunst häufig abgestraft. Das Motto: „Gebt euch Mühe, ihr bewerbt euch bei den Kandidaten!“ Stock-Fotos kaufen kann jeder, aber informative, aussagekräftige Bilder erstellen, das zeugt davon, dass Sie Ihre Kandidaten schätzen und ernst nehmen. In Stellenanzeigen werden immer ähnliche Stock-Fotos benutzt: lächelndes Team, erfolgreiche Leute, Mitarbeiter, die Spaß haben. Die Models sehen stets gleich aus und haben das typische Stock-Foto-Gesicht aufgesetzt. Eine weitere typische Sache, an der Kandidaten die meisten Stock-Fotos erkennen: Der übermäßige Einsatz von Photoshop.

Verwenden Sie also, wenn irgendwie möglich, eigene Bilder (am besten vom Profi geschossen). Das erschafft Wiedererkennungswert, kann Inhalte transportieren und hebt Sie von der Masse der austauschbaren Photoshop-Gesichter ab. Doch was sollten Sie auf Ihren Bildern zeigen?

So unterstützen Ihre Bilder den Text der Stellenanzeige

Wenn Sie Fotos richtig einsetzen, können Sie damit auf einen Blick viel an den Betrachter vermitteln. Das Gezeigte sollte deshalb unbedingt Ihr Unternehmen – seine Werte, Kultur, Branche und Produkte – und den Job – Team und Arbeitsalltag – widerspiegeln. Im Idealfall kann ein Kandidat all diese Informationen direkt aus dem Bild ziehen. Die Eye-Tracking-Studie des USEYE zeigt: Passende, aussagekräftige Bilder sorgen dafür, dass sich Kandidaten die wichtigen Informationen deutlich leichter merken können und sie die Stellenanzeige positiver auffassen. Dafür sollte Ihr Bild:

  • Teammitglieder (bei der Arbeit) zeigen
  • Produkte/Dienstleistungen des Unternehmens beinhalten
  • Im Sinne des Corporate Designs gestaltet sein

Das sind die groben Empfehlungen. Das Eye-Tracking liefert jedoch noch detailliertere Ergebnisse.

1. Kein Wimmelbild

Versuchen Sie nicht, die gesamte Abteilung samt Verwandten auf das Foto zu bekommen. Ein oder zwei repräsentative Mitarbeiter reichen vollkommen aus. Denn: Wenn zu viele Personen oder Gegenstände auf dem Bild zu sehen sind, macht es die Stellenanzeige unruhig und lenkt betrachtende Kandidaten ab. Ihr Blick springt immer wieder auf die Menschen, anstatt sich die Informationen im Text einzuprägen.

2. Identifikation ermöglichen

Wählen Sie Ihre Models sorgfältig aus. Kandidaten bewerben sich eher auf Stellenanzeigen, auf denen Menschen zu sehen sind, mit denen sie sich identifizieren können. Die Models sollten also ungefähr im gleichen Alter wie Ihre Zielgruppe sein und sich ähnlich verhalten. Denn auch hierauf achten viele Kandidaten, häufig unterbewusst: Sie wollen dazugehören – und das ist eher bei Gleichaltrigen möglich.

3. Immer schön freundlich lächeln

Was für die meisten Stock-Foto-Models typisch ist, sollten auch Ihre Mitarbeiter (oder Models) für Ihre Stellenanzeige, nämlich freundlich und einladend wirken. Sie sollten aus jeder Pore versprühen „Ja! Ich arbeite gerne hier! Aber noch schöner wäre es mit dir, lieber Betrachter!“. Nur übertreiben sollten Sie nicht.

Beispiele

Schlechtes Beispiel für ein Bild in einer Stellenanzeige

Negativbeispiel: Mehrere Gründe disqualifizieren dieses Bild für Stellenanzeigen. 1. Zu viele Personen. 2. Abwehrende statt einladende Körperhaltung. 3. Wenn Sie nicht gerade versuchen, besonders Berufserfahrene anzuwerben, spricht das Model Ihre Zielgruppe nicht an.  4. Stock-Foto. Bild von ©Robert Kneschke – de.fotolia.com

Beispielbild für Stellenanzeigen

(Fast) ein positives Beispiel. Das Bild lässt Branche und Tätigkeit erkennen, die gezeigte Person hat Identifikationspotenzial. Abzüge gibt es für die abwehrende Körperhaltung (wobei man sie auch als „selbstbewusst“ deuten kann) und das offensichtlich Stock-Foto-hafte. Bild von ©AboutLife – de.fotolia.com

Die Platzierung Ihres Bildes

Es kommt nicht nur darauf an, was auf dem Bild zu sehen ist. Fast genauso wichtig ist es, wo das Bild zu sehen ist. Der größte Fehler wäre es, wenn Sie Ihre Abbildung neben den Text setzen. Denn das Eye-Tracking lehrt: In diesem Fall lenkt das Bild vom Inhalt des Textes ab. Besser ist eine horizontale Anordnung, also entweder erst Bild, dann Text, oder umgekehrt. Auf diese Weise kann die Visualisierung für sich selbst stehen und unterstützt zugleich den Text. Der Kandidat kann leicht von einem Abschnitt zum nächsten navigieren und springt nicht mit seinem Blick umher.

Unternehmenslogo? Na Logo!

Ihr Unternehmenslogo sollte in jeder Ihrer Stellenanzeigen auftauchen. Auf diese Weise können Kandidaten Ihre Stellenanzeige leichter einordnen. Wenn Sie gutes Employer Branding betrieben haben, wird ein Betrachter Ihre Anzeige zudem mit Ihrer Arbeitgebermarke verbinden. Das Logo sollte jedoch nicht mit Ihrem Bild um den Rang als wichtigster Eyecatcher konkurrieren. Am besten passt es als Teil des Bildes in die linke oder rechte obere Ecke. In der Fußzeile bringt es Ihnen hingegen wenig.

Bilder in Stellenanzeigen – Logo

Jedes noch so gute Bild bringt Ihnen nichts, …

… wenn der Inhalt Ihrer Stellenanzeige nicht stimmt. Kandidaten richten sich in Ihrer Entscheidung vor allem nach den Texten, sodass diese in jedem Fall sitzen müssen. Lesen Sie jetzt, wie Sie die perfekte Stellenanzeige verfassen. Mit dieser Kombination aus überzeugenden, inhaltlich starken Texten und einem ansprechenden Äußeren sind Ihnen die Bewerber gewiss. Bildnachweis: ivanko80 – de.fotolia.com