Gehören auch Sie zu den vielen Bewerbern, die keinen aalglatten Lebenslauf vorweisen können? Dann sollten Sie sich bei der Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen ganz besonders für die Brüche in Ihrem Lebenslauf Zeit nehmen.
In erster Linie ist es natürlich keine Seltenheit, aus den unterschiedlichsten Gründen eine berufliche Auszeit im Lebenslauf stehen zu haben. Nun gilt es aber, diese weitestgehend zu vermeiden oder sinnvoll zu erklären. Auch wenn einige Personaler Lücken im Lebenslauf gelassen sehen, handelt es sich bei anderen wiederum um wahre Lückensucher. Natürlich wollen Sie nicht in die Misere kommen, dass der Personalleiter automatisch davon ausgeht, dass der Grund für die Auszeit einer ist, der gegen Sie spricht. Deshalb geht es jetzt darum, trotz Karrierepause mit Ihrer Bewerbung zu überzeugen!
Sie wollen trotz vermeintlicher Lücken im Lebenslauf eine faire Chance auf den Job Ihrer Träume haben? Dann sollten Sie diesen Artikel lesen – Hier erfahren Sie, wie Sie garantiert erfolgreich den Wiedereinstieg in die Berufswelt schaffen!
Lücke oder erlaubter Puffer?
Zuerst müssen Sie einmal kurz innehalten und sich fragen, ob Sie überhaupt wirklich von diesem Problem betroffen sind. Handelt es sich wirklich um eine Auszeit? Betrachten Sie einmal kurz folgende Szenarien:
- Sie haben bei der Auswahl des Studiengangs eine Fehlentscheidung getroffen und daraufhin Ihr Studium abgebrochen.
- Ihr Berufseinstieg dauerte länger als geplant.
- Aus gesundheitlichen Gründen.
- Sie haben sich bewusst und freiwillig für eine Auszeit entschieden.
- Ihr Jobwechsel ist gescheitert.
- Sie haben lange Reisen angetreten.
All dies sind Situationen, die keinesfalls einer „richtigen“ Lücke im Lebenslauf entsprechen. Gerade Berufseinsteigern wird meist sogar ein Puffer von bis zu einem halben Jahr gewährt. Auch wenn Sie ein Studium abgebrochen haben, können Sie diese Neuorientierung als Entscheidung für einen für Sie passenderen Beruf auslegen. Krankheitsfälle benötigen keineswegs eine Entschuldigung, und auch Reisen können Sie als Kennenlernen interkulturellen Austausches und Fremdsprachenschulung betiteln. Dies wird von vielen Arbeitgebern sogar als positiv gesehen. Praktika, Weiterbildungen oder Nebenjobs stellen ebenfalls keinen Bruch da. Für diese Fallbeispiele bringt in der Regel jeder Personaler Verständnis auf.
Wann gilt eine Auszeit als Lücke und wie gehen Sie damit um?
Viele Bewerber machen sich schon bei einem Bruch von zwei oder drei Wochen einen Kopf, dabei handelt es sich hierbei um keinen verwerflichen Zeitraum. Wechseln Sie als Student beispielsweise gerade Ihren Studiengang, kann diese Pause etwa durch Hochschulformalitäten herbeigeführt worden sein. Meist wird eine Lücke im Lebenslauf von Personalern also erst ab ein oder zwei Monaten als solche überhaupt erst wahrgenommen. Damit dem Personaler Ihre Auszeit nicht direkt ins Auge fällt, sollten Sie diese Auffälligkeiten vermeiden:
- Jahres- statt Monatsangaben,
- Erfahrungsprofil ohne detaillierte Zeitangaben statt eines chronologischen Lebenslaufes.
Auch wenn Sie das Gefühl haben, dass eine Lücke in Ihrem Lebenslauf Sie in eine unangenehme Lage bringt – gehen Sie stets mit Mut und Selbstbewusstsein an die Sache heran! Niemals sollten Sie irgendetwas in Ihrem Lebenslauf beschönigen oder verschweigen, geschweige denn lügen!
Wie sollten Sie also vorgehen?
Immer mit Offenheit und Ehrlichkeit! Mit Charakter und Authentizität erreichen Sie manchmal mehr als mit einem glattgeschliffenen Profil. Ein selbstbewusster Umgang mit den eigenen Schwächen kann ausreichen um einen Personalleiter zu beeindrucken. Genauso können Sie auch die daraus gewonnenen Vorteile in den Vordergrund stellen. Interpretieren Sie beispielsweise eine kurze Phase der Arbeitslosigkeit positiv – etwa als Neuorientierung – und weisen Sie darauf hin, dass Sie diese Krisensituation schließlich gemeistert und überwunden haben. Auch der Umgang mit schwierigen Gegebenheiten zeigt Ihre Kompetenzen und zeigt, dass Sie lösungsorientiert sind.
Versuchen Sie, stets einen Nutzen aus Ihrer Auszeit zu ziehen!
Wenn Sie sich während Ihrer Auszeit beispielsweise an sozialen Projekten beteiligt haben, sollten dies auf jeden Fall in Ihrem Lebenslauf erwähnen. So zeigen Sie, dass Sie sich mit den wirklich bedeutenden Dingen im Leben auseinandergesetzt haben. Erwähnen Sie im Anschreiben bereits Reisen durch verschiedene Länder und nennen Sie in diesem Zusammenhang Ihr Organisationstalent bezüglich der Vorbereitung der Aufenthalte. Damit verbunden können Sie außerdem im Lebenslauf Ihre erlangten Sprachkenntnisse aufführen – und später im Interview mit interkulturellen Kompetenzen oder auch Improvisationstalent punkten.
Sie waren vorab für eine längere Zeit gestresst und ausgebrannt? Scheuen Sie sich nicht im Anschreiben zu erwähnen, dass Sie nun neue Energie getankt haben und höchst motiviert sind! Ihre neu gewonnene Kraft haben Sie anderen Bewerbern wohl möglich voraus!
Am wichtigsten ist es jedoch, auf jeden Fall deutlich zu machen, dass Sie nicht wochen- oder monatelang nur auf der faulen Haut gelegen haben! Zeigen Sie, dass Sie nicht untätig waren. Beschreiben Sie: Welche Fähigkeiten haben Sie in der Zeit, in der Sie nicht beschäftigt waren, geschult oder neu erlernt?
Auch kann es hilfreich sein, den Bruch wie ein Projekt zu behandeln. Was waren in der Zeit Erfolge? Welche Ziele haben Sie weiterverfolgt und mit welchen Methoden? Stellen Sie Ihre Zielstrebigkeit und Ihren Ehrgeiz da und machen Sie deutlich, dass Sie nun aus der Pause als besserer und stärkere Arbeitnehmer hervorgehen.
Sollte die Lücke in Ihrem Lebenslauf schwieriger zu erklärenden Umständen geschuldet sein, bleiben Sie weiterhin ehrlich und professionell. Behalten Sie den Fokus jedoch weiterhin auf Ihren Stärken und Qualitäten.
Fall eins: Kündigung
Wenn die Lücke durch eine unverschuldete Kündigung zustande kam, sollten Sie nichts zu befürchten haben. Ein Beispiel wäre hier, dass die Abteilung, in der Sie tätig waren, geschlossen wurde. Schreiben Sie dies kurz und knapp mit in Ihren Lebenslauf.
Eine geeignete Formulierung wäre in etwa:
War Ihre Kündigung allerdings selbstverschuldet, versuchen Sie Schadensbegrenzung durch eine passende Formulierung zu betreiben. Ihnen wurde gekündigt? Sagen Sie, wie es ist, kurz und knapp. Auf keinen Fall sollten Sie auf irgendeine Weise jammern oder anfangen zu versuchen, sich dadurch zu rechtfertigen. Hilfreich kann es in diesem Fall auch sein, das Layout sinnvoll zu aufzubauen. Erwähnen Sie Ihre aktuelle und positive Leistung zuerst. Es ist schließlich nicht immer erforderlich einem chronologischen Muster zu folgen.
Fall zwei: Arbeitslosigkeit über einen längeren Zeitraum
Mit Langzeitarbeitslosigkeit haben Sie sicherlich nicht den perfekten Lebenslauf, allerdings besteht diese Möglichkeit: Ändern Sie den Blickwinkel, mit dem der Personaler auf diese Lücke schaut. Auch hier kann die richtige Wortwahl wahre Wunder bewirken. Achten Sie zum Beispiel darauf, statt „arbeitslos“ besser „arbeitssuchend“ zu schreiben. Dadurch wirken Sie Sie stets engagiert, den Zustand der Arbeitslosigkeit aktiv ändern zu wollen.
Eine positive Formulierung wäre beispielsweise
Darüber hinaus sollten Sie auch in diesem Szenario deutlich machen, was Sie aktiv geleistet haben, um sich weiterzubilden. Ob Sie eigenständig durch ein Selbststudium zu HTML oder Social Media Marketing betrieben haben. Oder ob Sie Maßnahmen ergriffen haben, um an Ihrem sozialen Engagement und Ihrer Menschenkenntnis zu feilen. Zeigen Sie, dass Sie nie Ihr Ziel aus den Augen verloren und sich stets aus Eigeninitiative weitergebildet haben.
Fall drei: Elternzeit
Es kann schon einmal vorkommen, dass Sie sich nach Ihrer Elternzeit noch einmal neu bewerben müssen. Das trifft beispielsweise zu, wenn Sie in etwa nur in Teilzeit statt Vollzeit tätig sein wollen. Wenn Sie es in dieser Auszeit zusätzlich ein Fernstudium einrichten konnten, sollten Sie auf jeden Fall in Ihrer Bewerbung auf diese Form der Fort- und Weiterbildung eingehen.
Dies könnten Sie in Ihrem Lebenslauf so darstellen:
Elternzeit seit 05/2017
- Teilnahme an IHK Seminaren
- MS Office
- Buchhaltung
Konnten Sie während Ihrer Elternzeit keine Zeit für derartige Weiterbildungen finden, dann legen Sie das Augenmerk auf Ihre Qualitäten und Ihre Motivation, sich bei diesem Unternehmen zu bewerben. Erwähnen Sie auf jeden Fall auch erfolgreiche Projekte Ihrer letzten Arbeitsstelle.
Sie könnten sogar Ihre Erfahrungen als Mutter/Vater und Hausfrau/Hausmann miteinbeziehen und als Stärke hervorheben. Denn als solche beweisen Sie schließlich tagtäglich Soft Skills wie Organisationstalent, eine hohe Belastbarkeit und Flexibilität. Möglicherweise haben Sie sich in der Zeit auch ehrenamtlich engagiert, oder mit Hilfe einer App eine neue Sprache gelernt. Machen Sie deutlich, dass Sie trotz des familienbedingten Karrierebruchs einen geeigneten Bewerber darstellen und Sie mit Ihren Qualitäten eine Bereicherung für das Unternehmen wären.
Beachten Sie unbedingt unsere letzten fünf Tipps!
- Listen Sie alle Tätigkeiten unter Angabe des Jahres und auf jeden Fall auch unter des Monats auf.
- Verkaufen Sie auch unbezahlte Praktika als wertvolle Berufserfahrung.
- Zeigen Sie, dass Sie die Auszeit zur Weiterbildung genutzt haben!
- Schreiben Sie im Falle einer durch Arbeitslosigkeit bedingten Lücke „Berufliche Neuorientierung“ statt „arbeitslos“.
- Verfassen Sie bei aktueller Arbeitslosigkeit Ihren Lebenslauf chronologisch.
Nun sollten Sie bestens dafür gewappnet sein, jede Lücke in Ihrem Lebenslauf füllen zu können.
Ganz schön viel zu beachten, oder?
Aus diesem Grund gibt es Vitapio! Mit dieser Lösung können Sie Ihren Lebensläufe ganz einfach auf die Anforderungen der Personaler hin anpassen. Nachdem Sie Ihren Lebenslauf mithilfe von CV-Parsing importiert haben, können Sie mit wenigen Klicks ganze Abschnitte neu anordnen, ein- und ausblenden oder priorisieren. Auf diese Weise können Sie den Fokus geschickt von etwaigen Lücken wegleiten. Es sollte schließlich nicht zählen, was Sie nicht gemacht haben, sondern, was Sie gemacht haben und was Sie können.
Wichtig ist noch: Damit Ihre Bewerbung – trotz Lücken – überhaupt eine Chance hat, müssen alle weiteren Bewerbungsunterlagen vollständig und überzeugend sein. Auszeiten können Sie beispielsweise bereits im Bewerbungsanschreiben ansprechen und ins rechte Licht rücken. Dann steht Ihnen nichts mehr im Wege, Ihren Traumjob zu bekommen!